Vielleicht fragst du dich jetzt „Hatha Yoga? Was ist das denn überhaupt?“.

Bis vor einigen Monaten hatte ich den Begriff auch nur mal gehört, aber darunter vorstellen konnte ich mir nichts. Heute weiß ich, dass Hatha Yoga ganzheitlich ist.

Es ist eben kein Sport, bei dem wir „nur“ ein paar Übungen zum Dehnen und zum Muskelaufbau betreiben. Versteh mich nicht falsch…sportliche Aktivitäten tun unserem Körper gut und auch Hatha Yoga bedient sich Übungen, um unseren Körper zu stärken und beweglicher zu machen.

Aber Yoga ist eben nicht nur körperlich. Vielmehr ist es das zur Ruhe bringen unserer Gedanken.

Hatha Yoga ist ganzheitlich: Die 5 Säulen

Hatha Yoga beschäftigt sich mit allen relevanten Bereichen in unserem Leben. Wenn wir alle 5 Säulen in unser Leben integrieren, werden wir wahre Zufriedenheit erfahren und uns leicht, gesund und entspannt fühlen.

1. Asanas

Asanas bezeichnen im Yoga die Körperstellungen. Diese werden in der Regel ruhig und eine Weile gehalten und dienen dazu, unseren Körper beweglich zu halten oder beweglicher zu machen und zu stärken. Des Weiteren werden unsere inneren Selbstheilungskräfte aktiviert.

Übersetzt heißt Asana auch Sitz, womit der Mediationssitz gemeint ist. Ursprünglich wurden die Asanas nämlich nur praktiziert, um den Körper auf den Meditationssitz vorzubereiten. Ziel war es mit Hilfe der Vorbereitung durch die Asanas möglichst lange bequem während der Meditation im Meditationssitz verharren zu können.

Heute wissen wir, dass es nicht nur für die Mediation wichtig ist unseren Körper fit und beweglich zu halten, sondern auch für unser allgemeines Wohlbefinden. Der Körper ist der Tempel in dem unsere Seele wohnt.

Viele von uns sitzen den ganzen Tag an ihrem Schreibtisch und die einzige Bewegung ist der Gang in die Küche oder zur Toilette. Durch die Asanas beugen wir unter anderem körperlichen und auch seelischen Verspannungen und Schmerzen vor.

Manche Asanas ermöglichen uns nämlich einen besseren Zugang zu unseren Emotionen, wie zum Beispiel der Fisch, den ich dir auf dem Foto darstelle.

Janika im Fisch

2. Pranayama

Pranayama ist die Atemtechnik und heißt wörtlich übersetzt Kontrolle der Lebensenergie. Mit dem Erlernen der verschiedenen Atemtechniken, können wir unseren Atemfluss kontrollieren und bewusst steuern. Die Atmung ist Lebensenergie, somit nehmen wir durch die Atmung Einfluss auf unsere Energie im Körper und beruhigen unseren Geist. Denn eine ruhige, gleichmäßige Atmung hat einen ruhigen Geist zur Folge und eine unregelmäßige, schnelle und  flache Atmung einen unruhigen Geist.

Im Alltag ist unsere Atmung oftmals flach und in Stresssituationen zusätzlich noch unruhig. Wir können aber durch die verschiedenen Atemtechniken, wie die Wechselatmung oder Kapalabhati, Einfluss auf das Tempo und den Weg des Atem im Körper nehmen. Durch diese bewusste Steuerung verbessert sich unsere Stimmung, das Lungenvolumen nimmt zu, die Konzentrationsfähigkeit nimmt zu, Stresshormone werden abgebaut und somit zahlreichen stressbedingten Erkrankungen vorgebeugt.

Verminderter Pranastrom führt zu mangelnder Energieversorgung. Daraus resultieren unter anderem psychische Erkrankungen, wie Depressionen.

Die Atemübungen verbessern die Aktivität jeder einzelnen Zelle in unserem Körper, beugt somit Erkrankungen vor und wirkt heilsam auf unseren Körper, Geist und Seele.

3. Entspannung

Die Tiefenentspannung findet klassischerweise in Shavasana (Rückenentspannungslage) statt. Durch Pranayama und die Asanas wurden Energien angeregt, die durch die Tiefenentspannung wieder harmonisiert werden. Körper und Geist kommen in der Entspannung zur Ruhe, Stresshormone werden abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet.

Die Tiefenentspannung darf am Ende der Yogapraxis nicht fehlen, denn erweckter Prana kann ansonsten in Unruhe und Nervosität umschlagen. Des Weiteren kommt bei der Entspannung der Kreislauf zur Ruhe, stressbedingten Krankheiten, wie Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Magenproblemen werden vorgebeugt, das Immunsystem angeregt, Selbstheilungskräfte verbessert und ein Gefühl der inneren Ruhe, Ausgeglichenheit und Freude stellt sich ein.

Nimm dir immer mindestens 10 Minuten Zeit für deine Entspannung. Sie ist ein sehr wichtiger Teil der Yogapraxis.

4. Ernährung

Die yogische Ernährung wird als sattwige Ernährung bezeichnet und ist vegetarisch. Sie folgt dem Prinzip der Gewaltlosigkeit. Da die Massentierhaltung zugenommen hat, wird oftmals eine vegane Ernährung empfohlen. Ursprünglich wurde jedoch nur auf Fleisch, Fisch und jegliche Substanzen mit einem berauschenden Effekt verzichtet.

Es gibt vier sattwige Nahrungsmittelgruppen und im Idealfall nehmen wir täglich aus allen vier Gruppen Nahrung zu uns.

  1. Getreide (alle Produkte aus Vollkorngetreide)
  2. Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Sojabohnen, Sojaprodukte wie Tofu)
  3. Gemüse und Salat (sowohl gekocht, als auch roh, wobei Rohkost mehr Prana (Lebensenergie) enthält)
  4. Obst (möglichst verschiedene Sorten, um viele Nährstoffe zu bekommen; je frischer, desto besser)

5. Meditation und positives Denken

Janika meditiert am Meer

Wenn wir von Meditation sprechen ist meistens die Vorstufe, nämlich die Konzentration auf einen bestimmten Gegenstand gemeint. Wir bringen unsere Gedanken zur Ruhe und lenken unsere Konzentration beispielsweise auf unsere Atmung, eine Affirmation, ein Mantra oder einen bestimmten Gegenstand.

Bereits nach kurzer regelmäßiger Mediationspraxis schenkt sie dir Energie, reduziert deinen Stress, führt dich zur Entspannung, innerer Ruhe, Kraft und Ausgeglichenheit. Du wirst dich besser konzentrieren können, wirst deine Kreativität entdecken und deine Selbstheilungskräfte aktivieren. Wenn du regelmäßig meditierst, lernst du dich selber besser kennen, bekommst einen Zugang zu deinen Intuitionen und wirst toleranter im Umgang mit anderen.

Irgendwann wirst du in der Meditation eine Beobachterrolle einnehmen und wirst dich von deinen Gedanken, vorallem von den negativen Gedanken distanzieren können und in der Lage sein deine Gedanken positiv zu beeinflussen. Wenn wir positive Gedanken haben, haben wir auch positive Gefühle und gehen voller Lebensfreude durch die Welt. Daher ist es so wichtig zu lernen, die Gedanken zu beeinflussen und möglichst zur Ruhe zu bringen.

Durch eine regelmäßige Yogapraxis erleben wir eine wundervolle Wirkung.